nachhaltig & mit der Natur
nachhaltig & mit der Natur
Ich als Winzer profitiere von den außergewöhnlichen klimatischen Grundlagen der Bodenseeregion. Der Bodensee schafft auf Grund seiner Größe ein gewisses eigenes Klima:
Dem Bodensee ist es zu verdanken, dass in dieser Region auf einer Höhe von 400 bis 562 Meter über dem Meeresspiegel überhaupt Weinbau möglich ist. Der See sorgt für ein gemäßigtes Klima, denn mit seiner großen Wassermasse wirkt er als Wärmespeicher, der die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, sowie Sommer und Winter ausgleicht.
Insbesondere die seenahen Lagen profitieren auch von der Reflexion der Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche, die zusätzliche Energie liefert. Die Sonnenscheindauer während der Vegetationszeit ist relativ hoch und beträgt von April bis Oktober etwa 1.400 Stunden.
Als Terroir wird im Wein-Jargon die Beschaffenheit des Bodens bezeichnet. In der näheren Umgebung des Bodensees hat diese einen besonderen Einfluss auf das Wachstum der Rebsorten.
Unmittelbar am See findet man eiszeitliche Verwitterungsböden. Auf einem weichen Sandsteinfels, der sogenannten Süßwassermolasse, liegt eine Schicht Moränenschotter, der von eiszeitlichen Gletschern stammt. Bei dieser Bodenbeschaffenheit haben die Reben auch im Sommer keinen Dürrestress zu fürchten. Ebenso verleiht dieser Boden den Weinen eine filigrane Eleganz und Fruchtigkeit.
Die Welt verliert sprichwörtlich den Boden unter den Füßen: Jedes Jahr gehen Milliarden Tonnen durch Erosionen verloren. Was aber täten wir ohne diese überlebenswichtige Ressourcen, die eine Lebensmittelerzeugung überhaupt erst möglich machen?
Kräftige und vitale Reben, wachsen nur in einem lebendigen, gesunden Boden. Die Grundvoraussetzung dafür ist eine große Artenvielfalt, denn nur ein stabiles Ökosystem reguliert sich weitgehend und ist langfristig autark. Der Erhalt des natürlichen Gleichgewichtes gehört daher zu den Hauptzielen im Bioland-Weinbau und somit auch zu mir.
In meinem vitalen Weinbergboden tummeln sich abertausende Bakterien, Pilze und Kleinstlebewesen. Diese quicklebendige Wohngemeinschaft versorgt jeden mit dem, was er braucht. So lockern Regenwürmer den Boden, graben ihn um und bahnen Wege für Wurzeln und Wasser. In Zusammenarbeit mit den Bodenorganismen verwandeln sie abgestorbenes Material in wertvolle Nährstoffe - neudeutsch: Recycling.
In meinen biologischen Weinbergen sind chemisch-synthetische Spritzmittel tabu. Es gilt das Prinzip: vorbeugen statt bekämpfen. Die gezielte Ansiedlung von Nützlingen steht im Vordergrund. Darüber hinaus werden die Reben mit natürlichen Substanzen wie Gesteinsmehlen gestärkt. Diese fördern ihre Vitalität und Abwehrkräfte gegen Krankheiten und Schädlinge.
Bereits 2008 entschlossen sich meine Eltern auf eine ökologische und nachhaltige Bewirtschaftung des Betriebes, für mich ist es selbstverständlich diese Anbauweise so weiter zu führen.